Oberblegisee
Oberblegisee GL
Das Glarnerland ist eine Region, die mir nur wenig bekannt ist. Umso positiver wurde ich heute überrascht bei einer Wanderung zum Oberblegisee oberhalb von Luchsingen.
Als wir heute Sonntagmorgen mit dem Auto Richtung Glarnerland losfuhren, herrschte stockdicker Nebel. Doch schon bei unserer Ankunft in Luchsingen spürten wir die ersten Sonnenstrahlen im Gesicht. Vor Ort erwartete uns eine kleine Seilbahn, nur ganz wenige Parkplätze und zwei wartende Wanderfreudige. Wir gingen zur Kasse, wo der Herr meinte: «Ah, Sie können ja gerade zu viert in die Gondel, dann mache ich eine Extrafahrt für Sie». Extrafahrt? Wir erfuhren dann, dass die Gondel in der Wintersaison am Wochenende nur sechs und unter der Woche zwei Mal am Tag hochfährt. Was für ein Glück für uns.
Aussicht oberhalb von Brunnenberg
Nach einer ca. sechsminütigen Gondelfahrt erreichten wir Brunnenberg auf ca. 1’100 m ü. M. Neben dem Einsatz für den Tourismus wird die Seilbahn mit zwei Gondeln auch von den Technischen Betrieben Glarus für den Unterhalt der Kraftwerkseinrichtungen gebraucht. Von Brunnenberg nehmen wir den ca. einstündigen dauernden Anstieg zum Oberblegisee unter die Füsse.
Der See liesse sich auch von Braunwald her erreichen. Von dort führt ein Weg ohne grosse Höhendifferenz in ca. zweieinhalb Stunden zum Oberblegisee, unserem heutigen Ziel. Wir entscheiden uns heute für die etwas anstrengendere Tour. Noch beschwerlicher wäre der Weg vom Tal aus. Doch darauf verzichten wir heute.
Als wir oben beim See auf einer Höhe von 1’422 m ü. M ankommen, sind wir überwältigt von dieser schönen Bergkulisse, zu der unter anderem Glärnisch, Vrenelis Gärtli und Bächifirn gehören. Entstanden ist der 15 Hektaren grosse Oberblegisee hinter einer Gletschermoräne.
Oberblegisee
Der tiefblaue Oberblegisee zählt zu den schönsten Bergseen der Schweiz und versprüht viel Mystik wegen seines unerforschten Abflusses durch das Lockergestein. Wilde Bergbäche und eine wunderbare Alpenflora umrahmen dieses Naturspektakel.
Vom Oberblegisee führte uns der Höhenweg weiter zum Bächistübli, wo einige Wanderer gemütlich picknickten. Von da aus ging es weiter zur Bösbächialp, die gerade darunter liegt. Von hier aus könnte man dem Höhenweg weiter folgen bis nach Braunwald. Da wir unser Auto aber in Luchsingen abgestellt hatten, müssen wir wieder dorthin zurück. Eigentlich hatten wir ein Hin- und Rückfahrtticket für die Seilbahn gekauft, doch da die nächste Fahrt erst in zwei Stunden ansteht, entscheiden wir uns, den Weg via Brunnenberg zurück nach Luchsingen zu Fuss zurückzulegen. Dabei folgten wir stets dem Plätschern des Bächibachs, der uns auf dem ganzen Weg begleitete. Unterwegs bestünde die Möglichkeit, die Heil- und Schwefelquelle Luchsingen zu besichtigen, doch darauf verzichten wir heute.
«Eggstöcke», «Bös Fulen» und «Bächiegg» (v. l. n. r), in der Mitte fliesst der Bächibach