Reise auf die Insel Madeira
2019 sind wir auf die portugiesische Insel Madeira gereist. Die vielfältige Natur und die Landschaft haben uns fasziniert. Mit dem Auto erkundeten wir die verschiedene Teile der Insel und machten Wanderungen entlang der insel-typischen Levaden.
Jardim Botanico Funchal
Der erste Ausflug führte uns in den Jardim Botanico (Botanischer Garten) in die Hauptstadt Funchal. Der Botanische Garten ist insbesondere für Blumenliebhaber ein tolles Ausflugsziel. Wir hatten unsere Kameras dabei und planten, vor allem ein paar Makroaufnahmen der Pflanzen- und Tierwelt zu machen. Im Jardim Botanico befinden sich über 2’000 exotische Pflanzen wie Magnolien, Kakteen, Palmen und Orchideen.
Der Garten befindet sich am Hang oberhalb von Funchal und ist sogar per Gondelbahn zu erreichen. Eröffnet wurde der Garten im Jahr 1960.
Ponta de São Lourenço
Ein anderer Ausflug führte uns zur Ponta de São Lourenço. Auf Deutsch nennt sich das Kap und Naturschutzgebiet «Sankt-Lorenz-Spitze». Das Gebiet gehört zur Gemeinde Caniçal und umfasst die östlichste Spitze Madeiras.
Wie die gesamte Insel Madeira ist die Ponta de São Lourenço vulkanischen Ursprungs. Sie ist 9 km lang und 2 km breit – inklusive den beiden kleinen dazugehörigen Inseln. 1982 wurde die Ponta de São Lourenço zum Naturreservat aufgenommen und zählt zu den acht Important Bird Areas der Region. Das Naturschutzgebiet ist, im Gegensatz zum Inselinnern, niederschlagsarm und verfügt kaum über Bäume. Es wachsen viele endemische Pflanzen wie Gräser, Sukkulenten und Madeira-Hornklee, die sehr typisch sind. Ebenfalls heimisch sind Eidechsen. Ganz im Osten befindet sich der Illhéu do Farol. Der Leuchtturm wurde 1870 in Betrieb genommen und ist der älteste Leuchtturm Madeiras.
Wanderpfad
Ein herrlicher Wanderpfad führt bis ans östliche Ende der Hauptinsel. Auch wir unternahmen diese rund 8 Kilometer lange Wanderung auf dem gut begehbaren Weg. Der Pfad führt uns stetig auf und ab. An einer besonders schönen und gut begehbaren Stellen steigen wir die Küste ab hinunter ans Meer.
Blick auf die Bucht
Eindrücke von Ponta de São Lourenço
steile Küsten
Hochebene Paul da Serra
und Porto Moniz
Paul da Serra, was auf Deutsch so viel wie «Gebirgsmoor» heisst, ist der Name der zentralen Hochebene in Madeira. Die Hochebene befindet sich auf einer Höhe von 1’400 bis 1’500 m. Vor der Besiedelung war die Ebene vorwiegend mit Zedern-Wacholder bewachsen. Die Abholzung führte dazu, dass heute praktisch nur noch Gräser und Farn zu sehen sind. Das Plateau wird teilweise für Schafe und Ziegen genutzt. Wenn der Nebel hier oben aufzieht, hat die Landschaft schon fast schottischen Charakter. Im Winter kann es auf der Hochebene sogar schneien.
Schnappschuss
Als wir in der Hochebene Paul da Serra waren, trafen wir dort diese vier Typen an. Wir wollten eigentlich gerade ins Auto einsteigen, als sie sich für ein Selfie positionierten. Ich schnappte schnell mein Mobiltelefon und machte ein Foto, weil ich die Szene einfach grossartig fand. Ich musste so schnell reagieren, um diesen Schnappschuss noch machen zu können. Am unteren Bildrand sieht man sogar noch das Dach unseres Autos.
Paul da Serra ist mit dem Auto sehr gut zu erreichen. Auch unsere Reise an diesem Tag führt uns via Encumeada über die Hochebene nach Porto Moniz zu den Lava-Bädern.
Über Porto Moniz
Porto Moniz ist ein Ort im Nordwesen Madeiras. Früher lebten die Einwohner vom Wahlfang und der Fischerei, heute sind es vor allem der Tourismus und der Weinanbau. Porto Moniz hat, wie der Name bereits verrät, einen Hafen und ist bekannt für die natürlich entstandenen Bäder im Vulkangestein. Die Lavagesteine werden auf natürliche Weise durch die Flut des Meeres gefüllt und bieten eine einzigartige Kulisse zum Schwimmen. Die Region besticht generell vor allem durch das endlose Blau des Atlantik.
Auch wir haben natürlich unsere Badesachen dabei und geniessen das Schwimmen in den beeindruckenden Lavabädern.
Fanal
Das Gebiet «Fanal» ist ein fast schon magischer Ort. Oftmals ist das Fanal, das sich an einem kleinen Vulkankrater befindet, nebelverhangen. Es ist ein perfekter Ort, um einmal etwas inne zu halten und sich zu entspannen. Die Schönheit verdankt das Fanal den beeindruckenden Lorbeerwäldern, die bereits Jahrhunderte alt sind. Die Lorbeerbäume sind mit Moos und Flechten bewachsen und haben, eingebettet in die hügelige Landschaft, einfach etwas zauberhaftes. Es sieht fast wie ein Feenwald aus. Der Ausflug ins Fanal war einfach traumhaft.
Farol da Ponta do Pargo
Die Gemeinde Ponta do Pargo ist die am westlichsten gelegene auf Madeira. Sie trohnt hoch oben auf der Klippe und bietet einen fantastischen Blick auf den Atlantik. Die Menschen hier leben vor allem von der Landwirtschaft.
Wissenswertes
Der Leuchtturm (Farol) wurde 1922 erbaut. Der Turm ist 14 Meter hoch und befindet sich auf einer Höhe von 290 Metern. Er gilt als der meistbesuchte Leuchtturm Portugals. Beim Leuchtturm hat es eine Tafel «der Koordinaten-Nullpunkt der schweizerischen Landesvermessung LV95». Bei der dritten Landesvermessung von 1995 konnte die Genauigkeit der Vermessung mittels satellitengestützter Methoden verbessert werden. Der neue Nullpunkt liegt 2’600 km westlich und 1’200 km südlich von Bern. Weil diese Position im Atlantik nicht mit vernünftigem Aufwand materialisiert werden kann, wurde im April 2018 eine Tafel beim Farol angebracht.